Wann Hände waschen? Handhygiene. Kostenlose Infografiken zum Herunterladen.
Berichte der WHO betonen seit Jahren die Rolle der Händehygiene in der Gesundheitsprävention. Eine so einfache Handlung wie gründliches Händewaschen kann die Ausbreitung vieler Krankheiten verhindern. Besonders in Entwicklungsländern stellt angemessene Handhygiene eine Herausforderung dar. Auf der anderen Seite wird in hochentwickelten Ländern von übermäßiger Hygiene gesprochen, die möglicherweise mit der Häufigkeit von Allergien zusammenhängt. Wo liegt das richtige Maß? Wann sollte man sich die Hände waschen?
INHALTSVERZEICHNIS
Händehygiene in Gesundheitseinrichtungen
Händewaschen und Grippe
Handhygiene in jeder Situation
Händewaschen ist das A und O, aber?
Aufklärung über Hygiene
Infografiken - wann Hände waschen? (kostenlose Infografik zum Herunterladen)
Händehygiene in Gesundheitseinrichtungen
Die Berufsgruppe, die besonders auf die Einhaltung der Hygieneregeln achten und ihre Hände richtig waschen und desinfizieren sollte, sind die Mitarbeiter im medizinischen und medizinischen Umfeld. Laut dem Bericht der WHO ("WHO-Richtlinien zur Händehygiene im Gesundheitswesen - Zusammenfassung", World Health Organization, 2009) sind Bakterien, die von den Händen des Arztes übertragen werden, die häufigste Ursache für endemische Infektionen, auch bekannt als Krankenhausinfektionen. Dies ist eine schwierige Situation, da Krankenhausbakterien resistent gegen Antibiotika sind und die von ihnen verursachten Krankheiten einen längeren und schwierigeren Verlauf haben. Gesundheitspersonal sollte daher die Empfehlungen zur Häufigkeit und Methode des Händewaschens beachten.
Die grundlegenden Empfehlungen für Mitarbeiter im Gesundheitswesen in diesem Bereich sind das gründliche Händewaschen:
- zwischen den Besuchen von Patienten - dies verhindert die Ausbreitung von Krankheiten von einem Patienten auf den anderen,
- vor dem Kontakt mit besonders empfindlichen Patienten, einschließlich Frühgeborenen,
- zwischen verschiedenen Behandlungen und Untersuchungen während eines Besuchs bei einem Patienten,
- vor der Untersuchung, Versorgung oder Naht offener Wunden,
- vor allen operativen Eingriffen,
- nach dem Ausziehen von Einmalhandschuhen,
- nach Kontakt mit medizinischen Abfällen,
- nach Kontakt mit jeglichen potenziell übertragbaren Sekreten, wie zum Beispiel Blut oder Speichel, unabhängig davon, ob Einweghandschuhe verwendet wurden,
- nach Kontakt mit einem Patienten, der mit krankenhausresistenten Bakterien infiziert ist.
Die Umsetzung dieser Empfehlungen erfordert entsprechend ausgestattete Waschplätze. Jede Praxis sollte standardmäßig über ein Waschbecken sowie einen Spender mit Desinfektionsmittel und Einweg-Papierhandtücher verfügen, damit Ärzte und Krankenschwestern ihre Hände regelmäßig waschen können, ohne ihren Arbeitsplatz zu verlassen.
Händewaschen und Grippe
Das regelmäßige Händewaschen spielt auch im Alltag eine wichtige Rolle. Das Risiko im Zusammenhang mit unzureichender Hygiene kann zum Beispiel in der Herbst-Winter-Saison spürbar werden, wenn mehr Erkältungen und Grippefälle auftreten, insbesondere in großen Menschenansammlungen wie Schulen, Arbeitsstätten oder Einkaufszentren. Es ist nicht möglich, den Kontakt mit Krankheitserregern zu vermeiden, aber man kann das Infektionsrisiko minimieren, indem man sich nach der Rückkehr nach Hause gründlich die Hände wäscht. Eine Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, ein Besuch im Amt oder im Kindergarten sind ausreichende Gründe, um die Hände sehr gründlich zu waschen.
Während einer Erkältung ist es auch wichtig, regelmäßig die Hände zu waschen, um die Verbreitung von Viren und Bakterien zu vermeiden. Nach dem Gebrauch eines Taschentuchs, Niesens oder Hustens müssen unbedingt die Hände gewaschen werden. Obwohl eine Erkältung normalerweise durch Tröpfcheninfektion übertragen wird, reicht der Kontakt einer infizierten Hand mit dem Gesicht aus, um Viren und Bakterien zu übertragen.
Handhygiene in jeder Situation
Es ist wichtig zu betonen, dass Handhygiene im Alltag, in jeder Situation, nicht nur während einer Krankheit, unerlässlich ist. Auf den Händen werden auch Viren, Bakterien und Parasiten übertragen, die nicht sofort Symptome verursachen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Patienten sich der parasitären Erkrankungen nicht bewusst sind, insbesondere da die Diagnose von Parasiten schwierig und wenig effektiv sein kann. Um sich selbst und andere vor einer Infektion zu schützen, sollten Hygieneregeln beachtet werden.
Insbesondere wird empfohlen, die Hände zu waschen:
- nach der Rückkehr nach Hause,
- vor der Zubereitung und dem Verzehr von Mahlzeiten,
- nach dem Toilettengang,
- vor Pflegebehandlungen,
- nach dem Putzen,
- nach Kontakt mit einer kranken Person,
- vor und nach dem Windelwechsel bei einem Kind,
- vor dem Tragen von Kontaktlinsen,
- nach Kontakt mit Tieren, ihrem Futter und Spielzeug,
- nach der Gartenarbeit,
- nach dem Leeren des Mülleimers.
Händewaschen ist wichtig, aber?
Wenn Händewaschen als so wichtiger Bestandteil der Krankheitsprävention gilt, warum gibt es immer noch Probleme mit der Einhaltung der Hygiene?
Als Hauptursache auf der Welt wird der begrenzte oder vollständige Mangel an Zugang zu fließendem Wasser und Hygienemitteln angegeben. Dieser Faktor ist nicht nur in Entwicklungsländern üblich. Auch in entwickelten Ländern kommt es vor, dass öffentliche Toiletten nicht angemessen ausgestattet sind, z.B. es gibt kein Seife oder keine Möglichkeit, die Hände zu trocknen, weil es an Papiertüchern oder Handtrocknern mangelt. Währenddessen erfordert eine korrekte Handhygiene die Verwendung geeigneter Reinigungsmittel und das Trocknen der Hände, es reicht also nicht aus, die Hände nur mit Wasser abzuspülen und sie nass zu lassen, damit sie von selbst trocknen. Ein weiterer Grund für die Nichteinhaltung von Hygieneregeln sind kulturelle Traditionen und lokale Überzeugungen. Laut einem Bericht der WHO ist die Überzeugung, dass man die Hände nur waschen muss, wenn sie sichtbar schmutzig sind (z.B. verschmutzt mit Schlamm oder Fett), immer noch in vielen kulturellen Kreisen stark verbreitet. Die Bedrohung durch Krankheiten ist jedoch keine Motivation für häufigeres Händewaschen.
In entwickelten Ländern werden etwas andere Gründe angegeben. Basierend auf einem WHO-Bericht können folgende Gründe für unzureichendes Händewaschen unterschieden werden:
- intensive Arbeit und Zeitmangel,
- Verwendung von Einweghandschuhen als Ersatz für das Händewaschen,
- übermäßige Anzahl von Patienten im Verhältnis zum medizinischen Personal,
- kein Zugang zu angemessen ausgestatteten Toiletten - kein Flüssigseife und Papiertücher oder Handtrockner,
- keine Bereitstellung angemessener Bedingungen für das Händewaschen für Mitarbeiter,
- Reizungen und Hautkrankheiten durch Reinigungsmittel,
- Mangel an Wissen über den Zusammenhang zwischen Hygiene und Gesundheit,
- keine einheitlichen Regeln für das Händewaschen.
Unter den oben genannten Gründen gibt es solche, die sofort beseitigt werden können. Eine gut ausgestattete Toilette sollte obligatorisch am Arbeitsplatz, in Bildungseinrichtungen, Gesundheitseinrichtungen und anderen öffentlichen Orten vorhanden sein. Standardmäßig ist eine öffentliche Toilette mit einem Seifenspender und einem Handtrockner oder einem Behälter für Papiertücher und einem Mülleimer ausgestattet, um hygienische Bedingungen zu gewährleisten.
Bildung im Bereich Hygiene
Gemäß den Untersuchungen, die von den Autoren des Buches "Involving Children For Hand Washing Behavior Change: Repeated Message Delivery to Foster Action" durchgeführt wurden, spielt Bildung eine wichtige Rolle bei der Prävention von durch Hände übertragbaren Krankheiten. Die Autoren betonen, dass das richtige Alter, um sich die Hygiene- und Händewaschregeln anzueignen, zwischen 6 und 10 Jahren liegt, also während der Grundschulzeit. In diesem Alter werden die richtigen Einstellungen und Gewohnheiten geformt. Es ist wichtig, dies zu nutzen, um das richtige Händewaschen zu lehren und das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Hygiene und Gesundheit zu schärfen.
Bei der Bildung sollte auch betont werden, wie wichtig es ist, richtig Hände zu waschen. Viele Menschen führen diese Tätigkeit ungenau aus, indem sie wichtige Bereiche auslassen, die Hände zu kurz waschen oder den Trocknungsschritt vernachlässigen. Bildliche Anleitungen zum Händewaschen und Anleitungen zur Desinfektion der Hände können bei der Bildung helfen. Es wird empfohlen, sie in Toiletten, Arztpraxen, Laboren, gastronomischen Einrichtungen oder Produktionsstätten aufzuhängen. Sie dienen nicht nur der Bildung, sondern auch als Erinnerungshilfe.
Infografiken - wann Hände waschen?
Wir empfehlen, kostenlose Infografiken zum Händewaschen herunterzuladen. Wir haben vier Infografiken im A4-Format vorbereitet, die heruntergeladen, ausgedruckt und an Waschbecken aufgehängt werden können.
Die Infografiken sind je nach Zielgruppe unterschiedlich: für Gesundheitspersonal (Krankenhäuser, Arztpraxen, Behandlungszimmer usw.), für Mitarbeiter, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen (Gastronomie, Lebensmittelproduktions- und -verarbeitungsbetriebe usw.), für Kinder (in Schulen, Kindergärten, Betreuungseinrichtungen, Sport- und Freizeiteinrichtungen) und allgemein für Erwachsene zur Anwendung am Arbeitsplatz und zu Hause.
Laden Sie die kostenlose Infografik herunter: Handhygiene - Empfehlungen für Mitarbeiter, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen
Laden Sie die kostenlose Infografik herunter: Handhygiene - Empfehlungen für Gesundheitsdienstleister
Laden Sie die kostenlose Infografik herunter: Handhygiene für Kinder - wann sollen sie ihre Hände waschen?
Laden Sie die kostenlose Infografik herunter: Handhygiene - allgemeine Empfehlungen
Wir empfehlen auch: Anleitung zum Händewaschen - Bildungseinrichtungen, Handel, Betriebe und Institutionen
Quellen:
"Einbeziehung von Kindern zur Veränderung des Händewaschverhaltens: Wiederholte Nachrichtenübermittlung zur Förderung von Maßnahmen", Anchor Academic Publishing, Hamburg 2013,
"WHO-Richtlinien zur Händehygiene im Gesundheitswesen - Zusammenfassung", World Health Organization, 2009,
"Händehygiene: Werkzeugkasten zur Umsetzung des Nationalen Ziels für Patientensicherheit", Joint Commission, 2008.