Ist die öffentliche Toilette gesundheitssicher? Fakten und Mythen
Die Gesellschaft nimmt öffentliche Toiletten in erster Linie als gesundheitlich gefährliche Orte wahr, an denen krankheitserregende Mikroorganismen überall lauern. Schlimmer noch, diese Bakterien sind mit bloßem Auge nicht sichtbar und können selbst in Räumen vorhanden sein, die sauber erscheinen. Müssen öffentliche Toiletten wirklich "kontaminierte Zonen" sein? Nein, vorausgesetzt, dass das Management dieser Räume auf fundiertem Wissen basiert, das die Umsetzung geeigneter Praktiken ermöglicht. Ebenso wichtig ist das Bewusstsein der Gesellschaft in Bezug auf die Einhaltung von Hygieneregeln.
Bakterien und Viren in öffentlichen Toiletten – Expertenmeinungen
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass das gefährlichste Bakterium, mit dem man sich in einer öffentlichen Toilette infizieren kann, das Escherichia coli-Bakterium ist, bekannt als E. Coli. Es verursacht zahlreiche gesundheitliche Probleme, von Lebensmittelvergiftungen über Bauchfellentzündungen bis hin zu Sepsis. Auch Bakterien der Gattung Salmonella, Shigella und Neisseria gonorrhoeae, die Geschlechtskrankheiten verursacht, sind gefährlich. Unter den Viren sind das Hepatitis-A-Virus und Rotaviren besonders invasiv.
Die allgemeine Meinung ist, dass die Toilettenbrille die größte Keimquelle in öffentlichen Toiletten ist. Wissenschaftler haben dazu eine andere Meinung. Laut ihnen kann das Sitzen auf der Brille zu einer Infektion führen, aber die Wahrscheinlichkeit ist gering. Das entbindet jedoch nicht von der Notwendigkeit, Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Viel gefährlicher ist jedoch die sogenannte "Krankheit der schmutzigen Hände". Die Hände sind der größte Überträger von krankheitserregenden Mikroorganismen. Es reicht aus, den Türgriff, den Mülleimerdeckel oder den Spülknopf in einer öffentlichen Toilette zu berühren, um sich dem Kontakt mit gefährlichen Keimen auszusetzen. Laut Dr. Reina, Mikrobiologe an der Universität Navarra, erhöht das Nichtwaschen oder falsche Händewaschen nach dem Toilettengang das Infektionsrisiko erheblich. Die WHO berichtet, dass regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife viele Krankheiten effektiv verhindern könnte. Doch nur 67 % der Bevölkerung praktizieren das Händewaschen überhaupt (basierend auf amerikanischen Studien).
Fakten und Mythen über die gesundheitliche Sicherheit in öffentlichen Toiletten
Die obigen Beobachtungen lassen den Schluss zu, dass der Raum einer öffentlichen Toilette an sich kein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellt. Die Gefahr steigt erst in Kombination mit unangemessenen Gewohnheiten, falschen Überzeugungen und mangelndem Bewusstsein bei den Nutzern öffentlicher Toiletten. Daher ist es wichtig, einige Fakten zu betonen und einige Mythen über die Sicherheit in öffentlichen Toiletten zu widerlegen.
- "Öffentliche Toiletten sind Orte, an denen das Infektionsrisiko durch Bakterien höher ist als anderswo"
MYTHOS - Mikrobiologie-Experten, darunter Dr. James Scott, behaupten, dass Aufzüge, die in der Regel kleine und schlecht belüftete Räume sind, viel gefährlicher sind.
- "Es ist ratsam, den direkten Kontakt mit der Toilettenbrille zu vermeiden."
WAHRHEIT - Obwohl das Infektionsrisiko relativ gering ist, können sich auf der Oberfläche der Brille antibiotikaresistente Bakterien wie Staphylococcus aureus befinden, die das Risiko einer Hautinfektion erhöhen.
- "Das Spülen des Wassers vor der Benutzung der öffentlichen Toilette macht die Nutzung hygienischer."
WAHRHEIT - Das Wasser in der Toilettenschüssel ist ein ideales Umfeld für die Vermehrung von Mikroorganismen. Es ist ein Nährboden für Bakterien im Urin und vermischt sich beim Verdampfen mit Staubpartikeln, die dann von der Person eingeatmet werden, die die Toilette benutzt. Eine weitere Gefahr ist das Spritzwasser aus der Schüssel, das sich mit allen Bakterien an den Wänden der Toilette absetzt. Diese können teilweise durch Spülwasser entfernt werden, jedoch sollte dies immer bei geschlossenem WC-Deckel geschehen.
- "Besser die Tasche nicht auf den Boden der Toilette stellen."
WAHRHEIT - Spritzwasser und Urin aus der Toilettenschüssel sowie Schmutz von außen machen den Boden der Toilette zu einem Nährboden für Bakterien und Viren, besonders wenn er feucht ist, was in einer Toilette leicht vorkommt. Daher wird dringend davon abgeraten, Taschen auf den Boden zu stellen oder sie an Türgriffen aufzuhängen. Am besten hängt man sie an Badezimmerhaken.
- "Das Händewaschen in öffentlichen Toiletten hat den gegenteiligen Effekt, da jeder Teil des Raums mit Bakterien bedeckt ist."
MYTHOS - Wie bereits erwähnt, ist mangelnde Händehygiene nach dem Toilettengang eine der Hauptursachen für die Übertragung von Mikroorganismen. Das Händewaschen sollte mit warmem Wasser und Seife erfolgen und in geeigneten Fällen mit der Verwendung eines Desinfektionsmittels abgeschlossen werden.
Eine moderne und zugleich effektive Methode zur Gewährleistung der gesundheitlichen Sicherheit in öffentlichen Toiletten sind berührungslose Lösungen, wie berührungslose Spülsysteme für WCs und Urinale, berührungslose Waschbeckenarmaturen, berührungslose Mülleimer, automatische Seifenspender oder Bewegungsmelder für Licht, die auch dazu beitragen, Energie zu sparen.
Hygieneschulung in Toiletten
Wiederholte Verhaltensmuster sind nicht immer korrekt und ihre Aufrechterhaltung kann manchmal mehr Schaden als Nutzen bringen. Bewusstsein ist der Schlüssel zur Gesundheitssicherheit. Dies betrifft nicht nur die Benutzer öffentlicher Toiletten, sondern vor allem die Personen, die diese Räume verwalten, sowie das Personal, das für deren Sauberkeit verantwortlich ist. Laut ISSA, der weltweit größten Vereinigung von Unternehmen im Bereich der professionellen Reinigung, benötigen diese Gruppen weiterhin Schulungen in Bezug auf Praktiken und Lösungen zur Aufrechterhaltung der Sauberkeit in Toiletten. Öffentliche Toiletten können gesundheitlich sichere Orte sein. Dies erfordert jedoch Anstrengungen, einschließlich der Inanspruchnahme professioneller Beratung und Lösungen von Spezialisten in diesem Bereich.
Bibliographie:
Clorox Professional Products Co. und ISSA und ClearVoice Research. (Mai 2014 und Juni 2014). Cleaning Industry Professionals Public Restroom Survey. (Umfrage von 375 Reinigungsfachleuten),
M. Heckscher, 2004, „Be Safe!: Simple Strategies for Death-Free Living“, QUIRK BOOKS, Philadelphia,
http://www.webmd.com/balance/features/what-can-you-catch-in-restrooms#2,
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http://www.besthealthmag.ca/best-you/prevention/5-myths-and-truths-about-public-washrooms/2/.
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